Kampfsportverein Jungshin Gera e.V.

Hosinsul und Kinder

Selbstverständlich hat ein Kind nur wenig Chancen gegenüber einem Erwachsenen. Aber diese wenigen Möglichkeiten nicht  nutzen?

Haben sie schon mal versucht ein 6-jähriges Kind festzuhalten oder irgendwohin zu tragen, das um sich schlägt, tobt, kratzt, beißt, sich windet und dabei “schreit wie am Spieß”?

Dann wissen Sie, wovon wir reden.

Kinder und Selbstverteidigung  – ein Schlagwort, ein leider sehr aktuelles. Aber was ist eigentlich damit gemeint? Je nach Antwort ergibt sich ein anderes Konzept und eine anderes Vorgehensweise für  Selbstverteidigungskurse für Kinder.

Wir sind für uns zu einer Mischung  von Prävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung gelangt, die sich gegenseitig bedingt und auch unterstützt.

Dass es 100% Sicherheit nicht gibt, dass ist uns klar und wird in den Kursen auch so vermittelt. Aber vielleicht reicht ja im Einzelfall schon das eine oder andere Prozent. Auf diese Hoffnung bauen wir!

Welcher Gewalt sind Kinder ausgesetzt?

Gewalt durch die Gruppe gleichaltriger Kinder

Man sollte nicht unterschätzen, wie sehr Kinder darunter leiden, wenn sie von Gleichaltrigen bedroht, gequält, erpresst oder gemobbt werden. Das allein wäre schon ein wichtiger Punkt diese Gewalt nicht zu vergessen. Aber genauso wichtig ist folgende Überlegung: Wie soll sich ein Kind, das sich gegen andere Kinder nicht behaupten kann gegen einen übermächtigen Erwachsenen wehren, oder auch nur NEIN sagen, zu dem was dieser von ihm will? Und leider sind es immer wieder ängstliche, unsichere Kinder, die für Erwachsene zu leichten Opfern werden. Selbstverständlich müssen SV- Techniken gegen Angriffe gleichaltriger Kinder verhältnismäßig sein. Aber es gibt viele Möglichkeiten beginnend beim Auftreten, dem Einsatz der Stimme über  Ausweichtechniken bis zum effektiven Einsatz bestimmter Techniken, die zwar schmerzhaft, aber relativ harmlos sind..

Gewalt durch Erwachsene oder größere Jugendliche

Hier hat ein Kind bei einem direkten Angriff kaum  Chancen. Vielleicht kann es sich  mit einem gezieltem Handballenstoß auf die Nase des Angreifers soviel Zeit verschaffen, dass es weglaufen oder um Hilfe schreien kann. Wie gesagt vielleicht. Und doch sind wir der Meinung, ein winziges “Vielleicht” ist besser als ein erdrückendes chancenlos.Die Hauptarbeit liegt hier aber im Bereich der Prävention: Erkennen gefährlicher Situationen, Aufmerksam sein für seltsame Dinge in der Umgebung, vielfältige Informationen, Wissen um Hilfsmöglichkeiten.Besondere Beachtung muss  auch der  Komplex Sexueller Missbrauch  finden. Reine Verteidigungstechniken haben hier keinen Erfolg. Hier geht es vor allem um sachlich angemessene, kindgerechte Informationsvermittlung, ohne Angst und völliges Misstrauen zu wecken. Auch Strategien im Umgang mit  “knuddelnden” Tanten, Onkeln und anderen Verwandten werden erarbeitet.

Die Elternarbeit ist ein wichtiger Bereich in der Kinder-Selbstverteidigung. Eltern sind unsere wichtigsten Verbündeten, wenn es darum geht, Kinder zu schützen und zu befähigen, sich zu wehren. Tatsache ist, dass bestimmte Verhaltensweisen im Umgang mit Mädchen und Jungen die Hilflosigkeit der Kinder erhöhen und die Gefahr von Angriffen und / oder sexuellem Missbrauch begünstigen können.